Mittwoch, 7. Dezember 2016

Lillies Reise gegen die Zeit

Wie bereits über Facebook angekündigt, dauert es nicht mehr lange, und ihr könnt den zweiten Teil der "Prophezeiung" rund um das Schiffsunglück auf dem East River lesen.

Um euch vorab näher zu informieren, stelle ich euch hier schon einmal den Klappentext vor:
Die siebzehnjährige Lillie erhält von ihrer Urgroßmutter Greta einen seltsamen Auftrag: Sie soll das Schiffsunglück, das Greta und ihrer Familie im Jahr 1904 in New York widerfahren ist, verhindern.
Während Lillie noch darüber nachdenkt, ob ihre alte, geliebte Uroma Zeit und Ort nicht mehr auf dem Schirm hat – schließlich schreiben sie das Jahr 1984 und befinden sich in Deutschland – begegnet ihr ein merkwürdig gekleidetes junges Mädchen. Erstaunt stellt Lillie fest, dass sich der Ort, an dem sie sich befindet, verändert hat. Lillie beginnt zu ahnen, dass sie die Vergangenheit vielleicht doch ein wenig umgestalten kann.
Wird es Lillie gelingen, das Schiffsunglück zu verhindern, dem über eintausend Menschen zum Opfer fielen? Wird sie es schaffen, das Vertrauen der jungen Greta und ihres Bruders zu gewinnen? Doch nicht nur in Little Germany, auch in Deutschland warten ungeahnte Schwierigkeiten auf sie …

„Lillies Reise gegen die Zeit“ kann sowohl mit als auch ohne vorherige Lektüre der „Prophezeiung - Band 1“ gelesen werden. Im ersten Band „Die Prophezeiung. Das Inferno von Little Germany, New York“ werden die Ereignisse aus der Sicht der jungen Greta und ihrer Verwandten und Freunde erzählt. 

Und das Cover sieht so aus: 


Ich hoffe, es gefällt euch. 

Das eBook wird spätestens Anfang nächster Woche über Amazon zu beziehen sein. In einer kurzen Einführungsphase wird es nur 99 Cent kosten (danach 2,99 €).

Habt eine schöne Advents- und Lesezeit.

Liebe Grüße
Jamie Craft

Montag, 5. Dezember 2016

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" vom Eulenspiegel Kinderbuchverlag

Passend zur Weihnachtszeit und zum Start des alljährlich in der Adventszeit gezeigten Kultfilms "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" möchte ich euch heute das gleichnamige Buch vom Eulenspiegel Verlag vorstellen.



Film-Fans werden sich mit diesem Büchlein sofort in die Filmszenen hineinfühlen können, denn auf jeder Seite finden sich zahlreiche Bilder, die die textlich dargestellten Szenen untermalen.



Aschenbrödel verlässt den Ball und der Prinz eilt hinterher

Der Prinz reitet durch die winterliche Landschaft und sucht verzweifelt nach der Besitzerin des Schuhs
Der Text ist nicht sehr lang, dennoch schafft er es, durch szenische Darstellungsweise den Leser ins Geschehen zu ziehen. Natürlich sind die geschriebenen Zeilen hier nicht so identitätsstiftend und lassen den Leser nicht so tief in die Geschichte eintauchen wie es ein dickeres Buch mit mehr Raum für den Text schaffen würde, aber ich denke, das ist auch nicht der Anspruch dieses kleinen Büchleins. Vielmehr ist es als ein zusätzliches Bonbon für alle Liebhaber dieses Kultfilmes anzusehen und dafür ist es sehr schön und hochwertig hergestellt.

Es ist 29 Seiten dick und kostet als gebundene Ausgabe 7,90 €.

Ein kleines Must-have also für alle jungen und alten Fans des deutsch-tschechischen Films. Wann ihr euren Fernseher wieder einschalten müsst, um Aschenbrödel und den Prinzen wiederzusehen, erfahrt ihr ebenfalls beim Eulenspiegel Verlag. Viel Spaß beim Schauen und Blättern.

Und vielleicht freut sich irgendwo ein Fan dieses Kultfilmes, wenn an Weihnachten ein schmales Buch unter seinem Weihnachtsbaum liegt. Und wenn er es dann aufschlägt, begegnet ihm gleich auf den ersten Seiten ein Pferd namens Nikolaus, das seine Reiterin durch eine traumhafte weiße Winterlandschaft trägt.

Ein Pferd namens Nikolaus

Ein schönes Duo: Pferd Nikolaus und Aschenbrödel

Ich bedanke mich recht herzlich beim Eulenspiegel Verlag, dass sie mir ein Exemplar dieses Buches haben zukommen lassen. 

Euch allen einen schönen Abend und vergesst nicht, den Stiefel vor die Tür zu stellen, denn morgen ist Nikolaus! Wer weiß - vielleicht schaut ja sogar das weiße Pferd vorbei. Da würden einige Mädels bestimmt große Augen machen. 

Liebe Grüße
Pebby


Dienstag, 29. November 2016

Lieblingsszenen aus Klausmüller - Ein Esel als Gespenst

Klausmüller der Erste und Klausmüller der Zweite durften ja bereits ihre Lieblingsszenen hier präsentieren. Doch nun möchte ich euch nicht länger vorenthalten, was mit zu meinen Lieblingsszenen aus "Klausmüller - Ein Esel als Gespenst" gehört.



Natürlich ist es mal wieder eine Szene, in der die alte Frau Greismann mitspielt. Mit ihr ist einfach so viel Potential für Komik gegeben, sodass sie immer eine meiner Lieblingsfiguren bleiben wird. Hier nun die Szene für euch, die recht selbsterklärend ist und daher keine Einführung benötigt. Viel Spaß beim Lesen ...

...wünschen auch Frau Greismann und Klausmüller!

Frau Greismann setzt sich durch

Frau Greismann öffnete die Tür. Ihre Augen huschten von unten nach oben an Klara und Klausmüller entlang, dann schob sie die beiden zur Seite und blickte von links nach rechts.
„Wo habt ihr sie gelassen?“, fragte sie.
„Wen?“, fragte Klausmüller.
„Na, wen wohl? Waltraud natürlich!“ Frau Greismann blickte ein letztes Mal suchend um die Ecke. Schließlich stemmte sie die Hände in die Hüften und blickte Klara schräg von der Seite her an. Ziemlich schräg, denn ihr Rücken besaß eine erstaunliche altersbedingte Rechtsneigung.
 „Wow.“ Der Esel nickte anerkennend. „Sie wissen Waltrauds Namen.“
„Na, den kann ich mir doch merken. Ist wie der von meiner Freundin.“
„Gott hab sie selig“, sagte Klausmüller.
„Ja.“ Frau Greismann schob ihren krummen Oberkörper noch einmal etwas vor. „Und wo habt ihr den langen Dünnen?“
„Sie meinen Joey?“ Klausmüller runzelte die Stirn.
„Ja, unser Freund mit den schönen grünen Augen.“ Frau Greismann schaute zu Klara.
Klara schwieg. Sie spürte den Stich in ihrem Herzen. War das, weil sie sauer auf Joey war oder weil sie mit einem Mal feststellte, dass nicht nur sie Joeys Augen so wunderschön fand? Irgendwie hatte sie angenommen, nur sie selbst würde die Einzigartigkeit dieser Augen erfassen. Und jetzt fand sie es doof, dass auch Elfriede Greismann das bemerkt hatte. Dabei war Frau Greismann doch fast blind. Zumindest las sie immer mit der Lupe die Zeitung. Klara atmete tief durch und hielt sich irgendwie selbst gerade für ziemlich bescheuert. Warum sollte Frau Greismann Joeys Augen nicht hübsch finden? Klara horchte in sich hinein. Sie konnte es nicht ändern: Sie war bockig. Und sie wollte es auch sein!
Klausmüller unterdessen war über das Wort ‚Freund‘ in Frau Greismanns Satz gestolpert und klärte Frau Greismann nun auf, dass es sich zurzeit ziemlich ausgefreundet hätte.
Darüber war Frau Greismann sehr erstaunt und sie warf einen besorgten Blick auf Klara. Ihre Hand strich über Klaras Oberarm. Sie führte das Mädchen ins Wohnzimmer und erkundigte sich, was denn geschehen sei.
Klausmüller wehrte unterdessen die stürmische Begrüßung von Tessa ab. Schnell sprang er auf die Rückenlehne des Sessels und boxte immer wieder in die dahinter emporschnellende Hundenase.
Schließlich erzählten Klara und Klausmüller von der entführten Waltraud und von Joey, der sich so komisch benahm und sich heute Abend alleine mit den Entführern treffen wollte.
Frau Greismann eierte sofort in den Flur und griff zum Telefonhörer.
„Was haben Sie denn vor?“ Klara linste in den Flur.
„Na, ich rufe die Polizei. Diesen Neuhaus und den Dickmann.“
„Dickmann ist gut“, lachte Klausmüller und klopfte sich auf den Schenkel. „Das sind doch diese Schokodinger. Da nehme ich glatt auch einen von.“ Den nächsten Hieb seines Vorderhufes setzte er wieder an Tessas Schnauze.
„Bitte?“, fragte Frau Greismann, die nicht so ganz folgen konnte. „Ich meine diesen einen Polizisten, der so heißt, wie er aussieht. Oder hieß der Fettmann?“
„Fettmann! Fatman! Batman!“ Klausmüller kugelte sich vor Lachen über die Sessellehne und plumpste auf den Sitz. „Und Ihr Name sagt auch wohl ziemlich viel über Sie aus.“ Er lachte, lag auf dem Rücken und kickte mal mit rechts und mal mit links nach oben gegen Tessas Schnauze, die immer wieder über ihm auftauchte. Dieser Hund bekam aber auch nie genug.
„Klausmüller!“ Das war Klara, und ihren miesepetrigen Blick ignorierte er jetzt einfach mal.
„Frau Greismann“, wandte sich Klara jetzt an die alte Frau. „Wir dürfen den Polizisten nicht Bescheid sagen.“
„Wer sagt das?“ Frau Greismann ließ den Hörer sinken.
„Joey.“ Klara senkte den Kopf. „Wir gefährden sonst Waltraud.“
„Willst du denn deinen Freund alleine einer solchen Gefahr aussetzen?“
„Ist nicht unser Freund“, wandte Klausmüller ein.
„Nein“, gestand Klara. „Also nein, möchte ich nicht.“ Sie warf Klausmüller abermals diesen unfreundlichen Blick zu, den dieser wieder ausblendete.
„Und mir hat niemand verboten, ein schönes Pläuschchen mit zwei netten Polizisten zu halten.“ Frau Greismann griff erneut zum Apparat. Sie begann auf den Knöpfen herumzudrücken. Klara überlegte gerade, ob Frau Greismann die Telefonnummer des Anschlusses von Neumanns und Wamsmanns Büro auswendig wusste oder ob sie jetzt direkt den Notruf über 110 anwählte, als die alte Frau aufschaute und meinte, dass sie eine ganz merkwürdige Frau am anderen Ende der Leitung habe. Die weigere sich, Wamsmann oder Neumann ans Telefon zu holen und argumentiere damit, dass es die nicht gäbe.
„Hat man so etwas schon mal gehört?“ Frau Greismann schüttelte den Kopf und dann erzählte sie der Frau erst einmal, dass sie im letzten Frühjahr noch eine prima Verfolgungsjagd zusammen mit den beiden netten Herren absolviert habe und daher ganz genau wisse, dass diese existierten.
Schließlich übernahm Klara den Hörer und entschuldigte sich bei der Frau für die Störung. Sie müssten sich wohl verwählt haben.
Klara legte auf und griff in eine kleine Box, die auf dem Schränkchen stand. Sie begann, Oma Greismann die Telefonnummer von der Visitenkarte vorzulesen.
Frau Greismann senkte nach und nach ihren Zeigefinger auf die Knöpfe des Telefons. Anschließend hielt sie sich den Hörer ans Ohr und rief irgendwann: „Wer ist da?“
Klara und Klausmüller schauten sich an und waren sicher, dass Frau Greismann ein paar Zahlendreher in die Nummer gebracht hatte, bis Oma Greismann rief: „Dickmännchen! Ach Sie sind’s.“
Klara zeigte Klausmüller den hochgereckten Daumen und Klausmüller nickte mangels Daumen lediglich, machte aber eine sehr zufriedene Miene und gab Tessa noch einen letzten Hieb, bevor diese ihre nasse Zunge durch Klausmüllers Fell fahren ließ.
„Ja“, fuhr Frau Greismann fort. „Nun nehmen Se mal das Brötchen aus’m Mund. Ich versteh Sie ja kaum.“ Frau Greismann schaute zu Klausmüller und Klara und schüttelte den Kopf.
„Was? Wer ich bin?“
Klara und Klausmüller grinsten sich an, während sie weiter Frau Greismanns Telefongespräch lauschten, die dem armen Wamsmann jetzt erläuterte, dass sie, gesetzt den Fall, dass er sie nicht erkennen würde, gleich mal mit ihrem Stock durch das Telefon zu ihm herüberkäme und ihm auf die Sprünge helfe. Und als Frau Greismanns Identität nun doch ganz schnell geklärt war, erläuterte die alte Frau das Problem mit Waltraud. Wamsmann war zunächst ganz Ohr, doch als er auf mehrmalige, ausdrückliche Nachfrage erfahren musste, dass es sich bei Waltraud um einen Hund handelte, schrumpfte das Interesse auf Stecknadelkopfgröße und ließ sich auch nicht wieder aufpusten ...

Soweit der kleine Ausschnitt aus "Klausmüller 3". Wer mehr über die Geschichte mit dem verschwundenen Welpen erfahren möchte: Es gibt sie bei Amazon als eBook und als Taschenbuch
Dort gibt es jetzt für die Adventszeit auch die Kurzgeschichte rund um das Krippenspiel mit dem besonderen Esel gratis als eBook. Also, schlagt zu bzw. loaded down und genießt. 


In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne, entspannte Adventszeit. 

Liebe Grüße
Pebby Art

Donnerstag, 24. November 2016

Wie ich auf die Katastrophe von Little Germany aufmerksam wurde

Hallo Leute,

In diesem Post nun sollt ihr erfahren, was den Ausschlag gegeben hat, mich mit dem Viertel "Little Germany" oder auch "Kleindeutschland" in New York auseinanderzusetzen. Die Geschichte der General Slocum beschäftigt mich bereits seit dem Jahre 2004. Denn am Morgen des zehnten Juni fand ich in der Ems-Zeitung einen Artikel über die einhundert Jahre zuvor stattgefundene Katastrophe.

Ich muss gestehen, bis dahin war mir noch nicht einmal wirklich bewusst, dass es ein deutsches Viertel in New York gab, ähnlich wie Little Italy oder Chinatown. Welche Dimensionen nun das grausame Schicksal dieses Viertels annahm, zeigen nicht nur die offiziellen Todeszahlen von 1021 Opfern (das Unglück mit den meisten Toten vor dem Attentat auf das World Trade Centre am 11.09.2001), sondern auch, dass danach das deutsche Viertel zerfiel, weil so viele Gemeindemitglieder gestorben waren und die übrig Gebliebenen dem Schmerz zu entkommen versuchten, indem sie Little Germany den Rücken kehrten und nach Yorkville oder in andere Viertel in Manhattan und New York zogen oder indem sie sich umbrachten. Die Selbstmordrate stieg nach dem Unglück in rasanter Zahl. Da an Bord der General Slocum hauptsächlich Frauen und Kinder waren, sahen sich vor allen Dingen die Ehemänner mit dem Trauma konfrontiert, einen Teil oder sogar die ganze Familie verloren zu haben. Ein Schock, den viele nicht verkrafteten, der auch wohl innerhalb eines Menschenlebens nicht überwunden werden kann.

Mich hat das sehr betroffen gemacht und ich fragte mich, warum ich bisher nichts darüber gehört oder gelesen hatte.

Es war wohl so, dass das Unglück zunächst große Wellen schlug und so gab es Beileidsbekundungen aus allen Teilen der Welt, auch vom deutschen Kaiser. Doch über die Jahre geriet dieses Unglück in Vergessenheit. Das lag zum einen daran, dass dieses Inferno einen fest umrissenen Kern von einer einzigen Kirchengemeinde betraf, sodass es nach einer ersten Anteilnahme andere Personen nicht weiter interessierte.
Zum anderen waren mit dem Unglück keine sozialen Forderungen, etwa nach verbesserten Arbeitsbedingungen verbunden, wie es zum Beispiel beim Brand der Triangle Shirtwaist Factory der Fall war, wo zwar weniger Menschen ums Leben kamen, dies jedoch zu Aufständen und Protesten gegen die Arbeitsbedingungen in Fabriken allgemein führte.
Der Erste und der Zweite Weltkrieg taten das Übrige, um das Unglück einer deutschen Kirchengemeinde in Vergessenheit geraten zu lassen.



Und so weiß heute kaum noch einer von dem Unglück. Doch ich möchte euch gerne informieren und teilhaben lassen. Nicht nur an dem Schicksal dieser Menschen, sondern an dem Viertel Little Germany, an dem New York im Jahr 1904, als die Straßen noch mehr Pferdemist aufwiesen als Autos, als die Hochhäuser noch in den Kinderschuhen steckten, aber doch bald aus diesen herauswachsen sollten. Darum habe ich "Die Prophezeiung. Das Inferno von Little Germany" geschrieben. Die Figuren in dem Buch sind zwar größtenteils erfunden, doch Leserstimmen geben mir Recht, wenn ich behaupte, dass meine Figuren die Welt von 1904 zum Leben erwecken.

Der Roman ist ein kleines Bisschen mit Fantasy gespickt, da dort die junge Frau namens Lillie auftaucht und behauptet, aus der Zukunft zu kommen. Außerdem führt ein kleiner Kater namens Cheshire sich manchmal sehr mysteriös und wegweisend auf. Ansonsten ist aber ein realistischer Blick ins New York der Jahrhundertwende vollbracht worden. Das haben mir meine Leser bisher bestätigt.

Und weil viele Leser am Ende des Buches gerne noch mehr über die junge Lillie wissen würden, wird es in Kürze einen Nebenband zur 'Prophezeiung' geben, der die Geschichte aus der Sicht der jungen Frau erzählen wird. Meine Testleser warten bereits gespannt auf ihr Exemplar und ich muss nur noch einen letzten Korrekturdurchlauf zu Ende bringen.

Nach dem Testdurchlauf wird Band 2 dann auf dem Markt erscheinen und ich hoffe, er gefällt euch ebenso wie Band 1.

An dem Cover bastele ich auch bereits herum. Ich stelle euch hier mal zwei Varianten vor. Gerne dürft ihr mir sagen, welches euch besser gefällt.




Habt noch einen schönen Tag!

Liebe Grüße
Jamie
 

Freitag, 11. November 2016

Warum bei Klausmüller Flüchtlinge mitspielen

Hallo zusammen,



"Klausmüller - Ein Esel als Gespenst" trumpft nicht nur mit dem Findelhund Waltraud und der alten Frau Greismann auf (die wie immer für so manchen Witz zuständig ist), sondern behandelt auch das aktuelle Thema "Flüchtlinge". Dabei hoffe ich sehr, nicht mit erhobenem Zeigefinger und oberlehrerhaft rüberzukommen, doch war es mir ein Anliegen, das Thema, das uns ja irgendwie alle beschäftigt, aufzugreifen und eine Perspektive zu bieten, die dieser stets vorhandenen Angst vor dem Fremden und vor Veränderung etwas entgegenwirkt.

So nimmt in diesem dritten Klausmüller-Band die gute, alte Frau Greismann, die selbst nach 1945 als Vertriebene in dem geschrumpften und zerbombten Deutschland ein neues Zuhause finden musste, ein paar Syrer bei sich auf und bietet so nicht nur den Migranten eine neue Zuflucht, sondern sichert sich selbst ab gegen Einsamkeit und Hilflosigkeit. Wie es damals war, als sie in den Westen kam und ein neues Zuhause finden musste, erklärt sie den beiden Kids (mittlerweile bereits Teenies) Klara und Joey.

Warum nun habe ich dieses Thema der Flüchtlingskrise aufgegriffen? Passt es überhaupt zum lockeren und humorvollen Grundton der Klausmüller-Bücher?
Ich denke schon. Auch wenn ich weiß, dass dieses Buch mehr Kritik einfahren wird als die anderen Klausmüller-Bände, denn nicht jeder wird bei diesem brisanten Thema mit mir (und Frau Greismann) konform gehen. Dennoch möchte ich mein persönliches Statement zur Flüchtlingskrise in diesem Buch kundgeben und vor allem Kinder (und auch Erwachsene) dazu animieren, unvoreingenommen auf Menschen zuzugehen.

Dabei möchte ich vor allem eins sagen: Leute, schaut doch einfach mal nicht auf die Haar-, Haut- oder Augenfarbe, und vor allem, schließt daraus nicht nur auf Differenzen und unüberwindbare kulturelle oder religiöse Unterschiede. Schaut nicht auf das, was trennt, sondern auf Gemeinsamkeiten.
Wie wäre es, wenn wir ihnen einfach ein Lächeln schenken und einen kleinen Gruß über unsere Lippen springen lassen? Ich bin sicher, wir werden ein Lächeln zurückgewinnen, plus strahlende Augen, und "Hallo" sagen können sie auch (ich hab's bereits getestet). Und schon haben wir etwas Gemeinsames und die Freude kickt die Angst ein Stückchen weit zur Seite. Und das ist gut so.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit mit vielen glücklichen Momenten.

Zwei, die auf ihre äußerlichen Unterschiede pfeifen


Liebe Grüße
Pebby Art

Montag, 24. Oktober 2016

Lieblingspassagen aus "Klausmüller - Ein Esel auf Verbrecherjagd"

Meine Lieblingsbuchseiten aus "Klausmüller - Ein Esel sucht ein Pferd" kennt ihr ja bereits. Nun soll es nicht im Verborgenen bleiben, welche Szenen aus "Klausmüller - Ein Esel auf Verbrecherjagd" ich besonders liebe.

Was diesen zweiten Band auszeichnet (und übrigens auch den dritten), ist die Figur Elfriede Greismann.
Elfriede Greismann ist, wie der Name schon sagt, eine etwas betagte Lady, die zwar so manches vergisst, deswegen aber noch lange nicht auf den Mund gefallen ist. Sie ist resolut, hat Spaß und ist eine besondere Freundin von Klausmüller.
In dieser nun von mir vorgestellten Szene hat sie sich einfach mal in das Auto der Polizisten Wamsmann und Neumann gesetzt, um diese bei einer Verfolgungsjagd zu unterstützen.
Ob das nun so erfolgreich ist?
Auf jeden Fall aber heiter bis komisch.

"... Tatsächlich war es nicht so ganz sicher, ob Neumann und Wamsmann die Verfolgung erfolgreich beenden würden. Denn sie hatten ja Oma Greismann dabei. Und mit Oma Greismann auf dem Rücksitz, oder besser gesagt in der Mitte des Rücksitzes, war es nicht so ganz einfach, konzentriert die Verfolgung aufzunehmen. Wamsmann versuchte bereits zum dritten Mal, Oma Greismann auf ihren Platz zu verweisen.
„Frau Greismann“, sagte er, „bitte setzen Sie sich rechts auf den Platz und schnallen Sie sich an.“
„Herr Polizist“, erwiderte Frau Greismann nun ihrerseits zum dritten Mal. Da ihr jedoch nicht wirklich bewusst war, wie oft sie diesen Satz schon gesagt hatte, klang sie im Vergleich zu Wamsmann doch wesentlich gelassener. „Da kann ich nicht ordentlich gucken“, erörterte sie. „Sechs Augen zur Verbrecherjagd sind besser als vier.“
Wamsmann wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
Neumann konzentrierte sich aufs Fahren. Jetzt bog er um eine Kurve und sah gerade noch, wie der rote Audi hundert Meter vor ihm bereits wieder links um eine Kurve schoss und hinter einer Hauswand verschwand. Neumann drückte aufs Gaspedal. Die Kurve kam näher, Neumann riss das Lenkrad rum und Neumanns Passat schoss in die nächste Straße hinein, doch das Tempo war zu hoch für die enge Kurve. Neumann und Wamsmann rissen die Augen auf. Eine Reihe Mülltonnen säumte ihren Weg, standen stramm mit geöffneten Mäulern und herausquellendem Müll. Nachdem Neumanns Passat sie passiert hatte, wälzten sich die Mülltonnen auf der Straße und hatten mit ihrem Müll die Straße dekoriert.
Neumanns Passat raste weiter, touchierte einen Laternenpfahl, ließ eine Gruppe Fußgänger zur Seite springen und kam dann auf dem Bürgersteig schräg vor einer Hauswand zum Stehen.
Neumann schlug aufs Lenkrad. „Mist!“, rief er.
Wamsmann wischte mit seinem Taschentuch über seine Stirn. Oma Greismann klatschte.
„Bravo!“, rief sie und hüpfte auf ihrem Sitz wie ein kleines, aufgeregtes Kind auf und ab. Irgendwann tippte sie Neumann behutsam mit ihrem Stock auf die Schulter und forderte ihn auf, doch ein wenig weiterzufahren. Sie wisse nicht, ob das Parken auf dem Bürgersteig erlaubt sei und die Herren Polizisten hätten doch wohl nicht vor, sich ein Knöllchen einzufangen, oder?
Neumann schielte kurz nach hinten und startete dann den Wagen. Er fuhr jetzt langsamer, denn sie hatten den Wagen von Zahnstocher-Martin aus den Augen verloren.
Doch dann passierte es. Oma Greismann sah ihn wieder, trotz ihrer schlechten Augen. Sie schaute einfach im passenden Moment in die richtige Richtung: links in eine Nebenstraße. Dort sah sie etwas Rotes von rechts nach links über die Kreuzung huschen. Und hätte sie nicht ihren Stock dabei gehabt, so hätten auch Wamsmann und Neumann sich darüber gefreut, dass Oma Greismann die Spur wiedergefunden hatte. Doch der Stock klebte nun mal fest umklammert in Oma Greismanns Händen und mit diesem zeigte sie in ihrer aufgeregten Wiedersehensfreude die Richtung an, in der sie den roten Wagen gerade hatte herumflitzen sehen. Der Stock vollführte die Bewegung von Oma Greismann mit und traf dabei die rechte Schläfe von Neumann. Es gab ein dumpfes „Klong“ und Neumann war außer Gefecht gesetzt.
„Oh.“ Frau Greismann starrte auf ihren Stock und dann auf Neumanns Kopf, der sich nun seitlich auf dessen linke Schulter neigte.
Geistesgegenwärtig griff Wamsmann mit seinen dicken Pranken ins Lenkrad, riss es herum, verhinderte so einen Zusammenstoß mit einer Hauswand und brachte den Wagen zehn Meter später abermals auf dem Bürgersteig zum Stehen.
Oma Greismann hingegen rutschte erstaunlich flink auf den linken Sitz und keine drei Sekunden später machte es „Klick“ und sie war vorschriftsmäßig angeschnallt. Dann schaute sie zum Fenster raus und betonte nochmals, dass sie nicht glaube, dass das Parken auf Bürgersteigen erlaubt sei.
Wamsmann schluckte und verhielt sich zunächst ebenso still wie sein Kollege, nur die Augen, die ließ Wamsmann geöffnet. Vorsichtig tätschelte Wamsmann Neumanns Gesicht.
„Mensch Neumann“, sagte er, „sag doch was! Mach die Augen auf.“ Seine Stimme klang eine Etage höher als gewöhnlich, fast wie bei einem Kleinkind, das kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. Dann drehte Wamsmann sich um und fuhr Frau Greismann an: „Mann, was haben Sie gemacht?“ Seine Augenbrauen waren nach oben gezogen, seine Augäpfel traten hervor. Die Schweißperlen suchten sich ungehindert ihren Weg durch Wamsmanns Gesicht.
Betreten schaute Oma Greismann zu Boden. Ihren Stock hielt sie wieder in beiden Händen, als suche sie an ihm Schutz und Halt wie an dem Rockzipfel ihrer Mama, damals als sie selbst noch ganz klein war. „’tschuldigung“, murmelte sie ganz leise.
Dann regte Neumann sich. „Oh, mein Kopf.“ Er fuhr mit der rechten Hand an seine Stirn.
Oma Greismann griff sogleich in ihre Handtasche und zog ein Päckchen Tabletten hervor.
„Nehmen Sie.“ Sie reichte Neumann die Packung nach vorne. „Nehmen Sie die, guter Mann“, wiederholte Frau Greismann, als Neumann nicht sofort reagierte.
Neumann atmete noch einmal hörbar aus und griff dann nach der dargereichten Medizin. Mit einer Hand drückte er eine Tablette heraus, startete den Motor und schmiss Wamsmann die Packung auf den Schoß. Er steckte die Tablette in den Mund, schluckte und wendete den Wagen.
„Wo wollen Sie den Wagen jetzt gesehen haben?“, fragte Neumann und schaute im Rückspiegel in das besorgte Gesicht von Frau Greismann.
„Welchen Wagen?“
„Na, den roten Audi. Das Auto von den Erpressern“, sagte Neumann.
„Die sind gegen Verstopfung“, mischte Wamsmann sich jetzt ein.
„Die Erpresser?“
„Nein, die Tabletten.“
Betretenes Schweigen.
„Na, dann ist ja gut, dass ich heute Mittag nicht so viel Apfelmus hatte“, sagte Neumann und wendete den Wagen ..."


 

Samstag, 15. Oktober 2016

Lieblingsszenen aus "Klausmüller der Erste"

Heute möchte ich euch eine kleine Szene aus "Klausmüller - Ein Esel sucht ein Pferd" präsentieren. Es ist die Schlüsselszene, die die Abenteuer mit Klausmüller erst ermöglicht, denn es ist der Moment, in dem Klausmüller durch eine Ritterrüstung rutscht und danach plötzlich sein lebloses stofftierisches Leben an den Nagel hängt, um von nun an lebendig und eigensinnig das Kommando zu übernehmen.
Garniert wird die Szene von einer meiner Lieblingszeichnungen, und zwar dieser hier:



Klausmüller, der Stoffesel meiner Protagonistin Klara, steckt also als attraktives Eselsgesicht in einer Ritterrüstung fest. Klara hat ihn dort scherzeshalber reingesteckt, nachdem sie die Figur in den Weiten des großen Hauses ihrer Tante entdeckt hat. Leider hat sie ihren Esel kurz darauf bereits vergessen, denn sie erblickt einen fremden Mann, der sich später als ein Freund ihrer Tante entpuppt, und den sie in dem Moment zu Fall bringt, in dem ihre Eltern und ihre Tante samt verwöhntem Schoßhund namens Precious dort auftauchen.

Hier nun setzt eine meiner kleinen Lieblingsszenen ein, in die ich euch eintauchen lassen möchte:

... Dann halfen Mama und Papa Tante Agnes dabei, Egon wieder auf die Füße zu stellen. Das erwies sich aufgrund der Länge von Egons Füßen und Beinen als gar nicht so einfach und benötigte ihre volle Konzentration. Was Klara zu ihrer Verteidigung zu sagen hatte, interessierte irgendwie keinen mehr.
Blöde Erwachsene, dachte Klara und wollte sich gerade davonschleichen, als sie bemerkte, dass jemand fehlte: Klausmüller.
Wo war er geblieben? Ratlos schaute Klara sich um. Da bemerkte sie Precious, der die eiserne Rüstung anknurrte.
Oh Schreck! Klausmüller saß ja noch im Ritter fest. Klara stockte der Atem, als sie das Visier der Rüstung erblickte. Wo war des Ritters Eselsgesicht? Klara sprang nach vorne und Precious zur Seite. Wo war Klausmüller? War er etwa abgerutscht und hockte nun im Fuß des Ritters? Da bemerkte Klara, dass dem Ritter eine samtweiche Eselschnute durch das Visier quoll.
Oh je! Armer Klausmüller. Schnell eilte Klara Klausmüller zu Hilfe und klappte das Visier hoch. Die Schnauze verschwand und den Ritter durchfuhr ein Poltern von oben nach unten. Starr vor Schreck blieb Klara stehen. Wie konnte sie nur so doof sein, das Visier hochzuklappen, ohne dabei Klausmüllers Maul festzuhalten! Jetzt lag Klausmüller im Fuß des Ritters. Wie sollte sie ihn da jemals wieder rauskriegen? Klara drehte sich zu den Erwachsenen. Mama und Tante Agnes bürsteten mit ihren Händen Egons Hose und Hemd ab. Dabei redeten sie unaufhaltsam. Und Papa stand vor Egon und entschuldigte sich ohne Ende.
„Klausmüller ist im Ritter!“ Klara deutete auf den Ritter. 
Die Gespräche verstummten.
„Wir müssen ihn da rausholen!“ Klara klappte das Visier wieder hoch.
„Klara!“ Das war Papa. Gesprächstechnisch hatte er heute nicht so viel auf Lager. Mama hingegen zeigte Verständnis für Klara und meinte, dass der Stoffesel doch irgendwie zu retten sein müsse. Schließlich gehöre der Ritter aufs Reittier und nicht das Tier in den Ritter. Dem stimmten die anderen zu. Und so griff Egon mit seinen langen Armen durch die rüstungsfreie Stelle am Ritterpo. Doch griffen seine Hände stets ins Leere. Klausmüller blieb verschollen. Und Tante Agnes wurde ungeduldig. Sie wollte endlich die Torte essen, die auf der Terrasse schon auf sie wartete. So wurde beschlossen, dass Egon sich später um die Rettung des Esels kümmern sollte.
Oh Mann! Klara konnte doch nicht den armen Klausmüller in der finsteren Rüstung zurücklassen! Klara blieb stehen. Doch dann traf sie der Blick von Mama. Da folgte sie, aber ziemlich langsam –, und als keiner sie mehr beachtete, kehrte sie um und eilte zu Klausmüller zurück. Hoffentlich würde ihr Fehlen nicht zu schnell bemerkt werden.
Klara überlegte: Sollte sie dem Ritter den Fuß abnehmen oder so wie Egon versuchen, über den Po des Ritters ins Innere zu gelangen? Vorsichtig schob sie ihre Hand am Ende des Ritterrückens ins Innere. Stück für Stück drückte sie sich weiter vor. Sie quetschte gerade ihre Achselhöhle an der Ritterhose und fuchtelte mit gestreckten Fingern im Inneren herum, als es im Ritterfuß zu poltern begann. Klara riss ihre Hand wieder raus und wich einen Schritt zurück. Der Ritter wackelte hin und her. Mit angehaltenem Atem starrte Klara auf den Ritter. Gab es Mäuse in Ritterrüstungen? Oder was war das gerade? Klaras Blick fixierte noch immer den Fuß des Ritters, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung oberhalb ihres Kopfes wahrnahm. Sie hob ihren Blick und starrte auf das Visier, das sich kaum wahrnehmbar zu bewegen schien. Mit angespannten Muskeln machte Klara einen Schritt nach vorne, bereit, jederzeit zur Seite zu springen und abzuhauen. Ihre Finger näherten sich dem Visier, das sich tatsächlich immer wieder millimeterweit auf und ab bewegte. Sie sah, wie ihre Finger zitterten, als sie das kalte Metall des Visiers berührte. Vorsichtig hob sie es an.
„Ha!“, machte es von innen.
Klara sprang zurück und das Visier schnappte wieder zu. Dann ein Schrei und ein Poltern – erst oben, dann beim Po und dann unten im Fußraum. Klaras Augen folgten dem Gepolter. Jetzt war es still. Jetzt leichtes Scharren.
Und dann: „Mist!“
Das kam aus dem Fuß. Dort scharrte es jetzt auch wieder. Klara wich noch einen Schritt zurück. Vorsichtshalber.
„Klausmüller?“ Klaras Stimme zitterte. Sie hockte sich vor den Fuß.
„Wer denn sonst?“, antwortete der Fuß.
Darauf wusste Klara nichts zu sagen. Seit wann konnte Klausmüller sprechen? Und irgendwie schien er sich ja auch zu bewegen. Das gab es doch gar nicht. Klara schaute sich um. Die Kerzen flackerten immer noch gespenstisch. Das hier konnte nicht echt sein. Das war ein Traum. Oder?
Während Klara noch vor dem Fuß des Ritters kniete und ihn anstarrte, rappelte der Ritter ein paar Mal und ließ dann auf Höhe des Gesäßes verlauten, dass man Hilfe benötige.
Klara schaute hoch und entdeckte Klausmüllers Kopf da, wo der Oberschenkel des Ritters endete und der Rücken noch nicht begann.
„Klausmüller?“
„Klara?“, äffte die Stimme des Gesäßes Klara nach. Und die Stimme schien tatsächlich Klaras kleinem Esel zu gehören. Dieser erklärte nun, dass er wenig Lust habe auf dieses Namensfragespiel, und dass Klara ihm doch gefälligst einmal hinaushelfen solle. Schließlich sei es ja auch ihre Schuld, dass er hineingefallen war.
Schnell zog Klara Klausmüller aus dem Po des Ritters hervor. Doch hielt sie ihn mit einer Armlänge auf Abstand. Irgendwie war es unheimlich, wenn das eigene Stofftier mit einem Mal anfing, ein Eigenleben zu führen.
Plötzlich tauchte Papa auf.
„Spiel Stofftier!“, flüsterte Klara.
„Ich bin Stofftier!“
„Nicht sprechen, nicht bewegen!“
„Klara!“ Das war Papa. „Wo bleibst du denn?“
„Ich komme schon. Ich habe Klausmüller!“, rief Klara und wedelte mit Klausmüller am ausgestreckten Arm herum
„Lass das! Sonst kotz‘ ich.“
Ups! Erschrocken zog Klara ihren Arm zurück. Papa hatte Klausmüller zum Glück nicht gehört. Er fand es toll, dass Klausmüller wieder da war und vor allem, dass die Ritterrüstung noch stand.
Und so blieb es ein Geheimnis, dass Klausmüller nun lebendig war. Mama und Papa hätten das eh nicht verstanden und Tante Agnes und dieser Egon noch viel weniger ... 

Den kleinen Esel und seine Geschichte in voller Länge genießen könnt ihr sowohl auf dem Kindle als auch in papierener Form. 



Neues erfahrt ihr auch immer auf meiner Facebook-Seite

Freitag, 14. Oktober 2016

Die Prophezeiung - Teil 2 schreitet voran

Im Mai kam das Buch "Die Prophezeiung. Das Inferno von Little Germany, New York" auf den Markt. Gegenstand der Geschichte ist das historische Unglück des Ausflugraddampfers "General Slocum" auf dem East River mit 1021 Toten.



Die Story, die als Zeitreisethriller angelegt ist, setzt vierzehn Tage vor dem Unglück ein, indem eine junge Frau namens Lillie in Little Germany (oder "Kleindeutschland", wie viele Deutsche ihr Viertel liebevoll nannten) auftaucht und der vierzehnjährigen Greta von dem kommenden Unglück erzählt. Ihnen bleiben vierzehn Tage, um dieses Inferno zu verhindern.

Dieser erste Teil der "Prophezeiung" spielt einzig im Jahr 1904 in New York. Die Zeitreisende Lillie wird fast ausschließlich per Außensicht gezeigt, um sie ein wenig geheimnisvoll wirken zu lassen.

Hier eine typische New Yorker Hausfassade mit Feuerleitern
Doch nun arbeite ich an einem zweiten Band, einem Nebenband zur "Prophezeiung", der keine zeitliche Fortsetzung des ersten Teils ist, sondern der die Zeitreisende Lillie bei ihren Reisen zwischen Deutschland (1984) und Little Germany (1904) begleitet. Dieser Band nimmt den Leser mit in das Jahr 1984, in die Zeit, als gelbe Telefonhäuschen noch das Straßenbild prägten, als Jugendliche den Straßenverkehr nicht aufgrund von Smartphones unbeachtet ließen, sondern aufgrund von Zauberwürfeln (Rubik's Cube), als man Telefongespräche noch nicht ohne mithörende Familienmitglieder tätigen konnte, weil der Apparat noch fest mit der Telefonbuchse an der Wand verbunden war.

In diese Zeit nun entführt "Die Prophezeiung", Teil 2 und ich denke, die Leser dürfen erstaunt sein, mit welchen Schwierigkeiten Lillie im Jahr 1984 zu kämpfen hat, damit sie die Zeitreisen ins Jahr 1904 antreten kann. Da tauchen Gefahren und Hindernisse auf, auf die man als Leser von "Die Prophezeiung", Teil 1 nie gekommen wäre.

Ein Teil der Story spielt natürlich auch im Jahr 1904 in New York, sodass sich diejenigen, die den ersten Teil bereits gelesen haben, auf ein Wiedersehen mit der jungen Greta und dem heldenhaften Retter Bert freuen können. Zugleich dürfen sie aber auch gespannt sein auf die vierundneunzigjährige Greta. Sie ist zwar nicht mehr ganz so flink auf den Beinen wie 1904, doch weiß sie sich immer noch ganz gut durchzusetzen.
Ich verspreche: Es wird auf jeden Fall wieder spannend.

Eine von mir gefertigte Skizze der brennenden General Slocum

So, und jetzt möchte ich schon einmal mitteilen, dass ich in der letzten Zeit sehr fleißig war. Nicht nur, dass die Story in ihrer ersten Fassung bereits fertig ist, sie ist sogar bereits einmal von mir Korrekturgelesen. Gerade jetzt gehe ich sie ein zweites Mal durch und ich bin zuversichtlich, dass sie in einigen Wochen auf dem Markt sein wird.

Liebe Grüße
Jamie

Montag, 3. Oktober 2016

Das Schiffsunglück der 'General Slocum' im Jahr 1904

Mittwoch, 15.06.1904

Der blaue Himmel strahlt über New York und dem East River, an dessen Ausflugspier an der East Third Street sich bereits in den frühen Morgenstunden Hunderte von Menschen versammelt haben. Die Stimmung ist gut, aufgeregtes Geschnatter und tobende Kinder zwischen Picknickkörben geben ein für einen Mittwochvormittag ungewohntes Bild ab. Alle warten darauf, auf den Ausflugsdampfer 'General Slocum' gelassen zu werden. Um 8.30 Uhr ist es so weit: Hunderte Frauen und Kinder und einige Männer betreten die Gangway, wo sie an Bord des Schiffes von Pastor Haas und seinem Kollegen George Schultze aus Pennsylvania einzeln begrüßt werden.

Um 9.45 Uhr, mit dem Einfahren der Gangway und dem Ablegen des Schiffes, startet der siebzehnte Jahresabschluss-Ausflug der Sonntagsschule der Kirchengemeinde St. Marks aus Little Germany, New York. Über eintausenddreihundert Menschen befinden sich an Bord des drei Decks umfassenden Raddampfers. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. In ihre Sonntagsgarderobe gehüllt, winken sie den am Ufer stehenden Ehemännern und Vätern zu, die es sich nicht leisten können, einen Tag Urlaub zu nehmen.

Der majestätische Raddampfer soll die Ausflügler nach Locust Grove am Long Island Sound bringen, wo ein strahlender Sonnentag mit Picknick, Spiel und Tanz auf dem Programm steht. Für die musikalische Unterhaltung bereits während der Fahrt dorthin sorgt die deutsche Musikkapelle um George Maurer.

Die Route führt an der gerade wachsenden, unverwechselbar für New York stehenden Scyline aus Wolkenkratzern vorbei. Auf der Höhe von Queens, bei den Wards Islands, wartet noch eine schwierige Passage auf das Schiff. Es geht durch die als 'Hell Gate" bezeichnete Passage des East Rivers mit zahlreichen Untiefen und Strömungen. Doch Kapitän Van Schaick ist ein erfahrener Mann, der bisher kaum Unfälle und noch keinen einzigen toten Passagier zu beklagen hat.
Das sollte sich mit dem heutigen Tag ändern.

Hell Gate war fast passiert, als im Lampenraum unter Deck des Schiffes ein Feuer ausbricht. Ein kleiner Junge ist der erste, der es bemerkt. Er rennt hoch zum Ruderhaus, wo Kapitän Van Schaick zusammen mit den Steuermännern Van Wart und Weaver das Schiff konzentriert durch die letzten Untiefen und Querströmungen manövrieren. Fatalerweise glaubt Van Schaick an einen Scherz des Jungen und weist ihn brüsk ab. Scherze dieser Art sind sehr gefürchtet, kann doch alleine der Ausruf "Feuer" zu einer nicht mehr zu kontrollierenden Panik führen. Und das bei über eintausenddreihundert Menschen an Bord ...
Doch es handelt sich um keinen Scherz. Während Van Schaick sich weiter auf die Durchfahrt von Hell Gate konzentriert, stellt der Matrose John Coakley sein Bier, das er soeben an der Bar des Salons genießt, zur Seite und folgt dem Jungen, der ihm die Nachricht überbringt, von der auch er hofft, dass sie ein dummer-Jungen-Streich ist.

Coakley entdeckt, dass der Junge die Wahrheit gesagte hat. Er startet mit Löschversuchen mit Hilfe eines Segeltuches. Dies ist jedoch am Boden festgemacht. Er findet einen Sack Holzkohle und wirft ihn über die Feuerstelle.
Für einen Moment ersticken die Flammen. Coakley geht raus und sucht den Ersten Offizier Flanagan. Fatalerweise lässt er die Tür offen, sodass frischer Sauerstoff an das Feuer gelangen kann,
Sicher wäre es gut gewesen, die Mannschaft wäre für Katastrophenfälle ausgebildet worden. Doch diese Mannschaft hatte nicht die leiseste Ahnung davon, was zu tun ist. Das einzige, was sie schaffen, ist, sich selbst zu retten. Bezeichnenderweise ist lediglich ein Mannschaftsmitglied gestorben - mit dem Hartgeld der Tageseinnahmen in den Taschen.

Erste zaghafte Versuche der Mannschaft, den Brand zu löschen, gehen schief, da die Löschschläuche marode und brüchig sind. Das Wasser kommt nicht vorne an, es sickert durch zahlreiche Löcher bereits vorher an Deck. Die Mannschaft gibt schnell auf.
Auch bei den Rettungsbooten ist man erfolglos. Da die General Slocum jedes Jahr einmal gestrichen wird, um einen schicken und soliden Eindruck zu machen, man dabei aber darauf verzichtet, die Rettungsboote vorher abzuseilen und hinterher wieder in ihre Verankerungen zu bringen, werden sie jährlich samt Verankerung mitgestrichen. Das hat zur Folge, dass sie sich aus ihren Davits nicht mehr lösen lassen. Sie sind festlackiert.

Während also einige Menschen verzweifelt versuchen, die Rettungsboote herabzulassen, suchen andere Passagiere ihr Glück bei den Rettungswesten. Es ist nicht einfach, sie aus den Netzen zu befreien. Doch schließlich schaffen sie es und die Westen fallen zu Boden.
In dem festen Glauben, wenigstens ihre Jüngsten retten zu können, binden die Mütter den Kleinsten hastig die Westen um, heben sie über die Reling und mit einem letzten verzweifelten Gebet lassen sie sie los. Ihre Liebsten durchbrechen die Wasseroberfläche und tauchen nie wieder auf. Der Kork in den Rettungswesten ist alt und brüchig. In diesem Zustand schwimmt er nicht mehr locker auf der Wasseroberfläche, sondern saugt sich rasend schnell mit Wasser voll und zieht den Träger tief auf den Grund des Flusses.

Glück haben diejenigen, die es schaffen, auf eines der der General Slocum hinterereilenden Boote zu springen. Wer im Wasser landet und schwimmen kann, ist noch längst nicht außer Gefahr. George Maurer zum Beispiel, der Namensgeber der Musikkapelle, findet man später mit eingedrücktem Schädel, wahrscheinlich ist er von einem spitzen Schuh getroffen worden. So ergeht es vielen. Und wer es schafft, nicht von herabfallenden Menschen k.o.-geschlagen zu werden, der hat im Wasser zu kämpfen. Von überall her greifen Hände, schlagen Fäuste, drücken Arme diejenigen unter Wasser, die den Anschein machen, als können sie sich über Wasser halten. Denn in der Not denken wir nicht darüber nach, ob wir vielleicht jemanden ertränken, wenn wir ihn unter Wasser drücken. Wir suchen Halt und ergreifen alles, was in unserer Nähe ist.

An diesem Tag verliert das Viertel "Little Germany" über tausend Einwohner. Und es wird weiter schrumpfen. Viele halten es dort nicht mehr aus und ziehen weg. Zu sehr erinnern die Lücken, die das Unglück in die Bevölkerung gerissen hat, an die Menschen, die nie mehr dort durch die Straßen wandeln werden. Für manche ist der Schmerz so groß, dass sie nur noch den Ausweg Suizid sehen.
Und so gibt es heute in New York keinen Stadtteil mehr, der sich "Little Germany" nennt.
Seit ich von diesem Unglück erfahren habe, denke ich, dass die Einwohner es verdienen, dass man sich wieder an sie erinnert.



In "Die Prophezeiung. Das Inferno von Little Germany, New York" habe ich versucht, ihnen ein Stückchen weit wieder Leben einzuhauchen und die Erinnerung an sie und ihr tragisches Ende wachzuhalten. Denn die Erinnerung lässt sie weiterleben. Auch wenn es sich bei der Geschichte größtenteils um erfundene Personen handelt, stehen sie doch beispielhaft für ein Leben aus der Zeit aus dem Viertel.

Meine Informationen hier in dem Bericht und auch viele Darstellungen im Buch habe ich dem Sachbuch "Ship Ablaze" von Edward T. O'Donnell (deutsch: Der Ausflug) entnommen. Ein sehr empfehlenswertes Werk, wenn man sich näher mit dem Unglück auseinandersetzen möchte.


Dienstag, 23. August 2016

Neuer Buchgewinn für das Klausmüller-Rätsel

Hallo zusammen, 

es ist mal wieder so weit: Klausmüller geht auf Reisen. Diesmal verschlägt es ihn nach Zwickau.




Kari und Michelle haben mitgemacht beim Klausmüller-Leserätsel und dürfen sich nun über das Taschenbuch von "Klausmüller – Ein Esel als Gespenst" freuen. Herzlichen Glückwunsch! 






Glücksschweinchen Rose hat sich das Buch bereits auf den Rücken geschnallt und wird sich im Schweinsgalopp auf den Weg zur Post machen.




Wenn auch ihr einen signierten Klausmüller in Taschenbuchformat gewinnen möchtet, dann macht einfach mit beim Leserätsel des kleinen Esels. In Band 1 und Band 2 gibt es jeweils ein paar Fragen zur Geschichte. Und wenn ihr die gelöst habt, dann schickt mir einfach das Lösungswort per eMail zu. Ich freue mich auf eure Antworten. 

Und dann wird wieder gelost, damit der Esel das Postauto rocken kann. 

Liebe Grüße
Pebby  

Freitag, 19. August 2016

Er ist da! Klausmüller 3 als Taschenbuch!

Hallo zusammen, 

es ist so weit: Klausmüller der Dritte betritt in Taschenbuchformat die Bühne. Schön verpackt in sein Gespensteroutfit unterhält er mal wieder kleine und große Leute mit seinem speziellen Witz und seiner Klausmüller-Logik. 

 Um euch ein wenig mit dem Inhalt vertraut zu machen, gibt es hier jetzt eine kurze Inhaltsangabe: 

Bei einem Gruselgang durch den Wald finden die dreizehnjährigen Klara, der vierzehnjährige Joey und der lebendige Stoffesel Klausmüller einen jungen Hund. Klausmüllers Herz schmilzt dahin.
Doch bereits am nächsten Tag ist die kleine Hundedame spurlos verschwunden. 'Entführt', wie Joey behauptet. Stimmt das?

Während Klara und Klausmüller sich mit der alten Frau Greismann besprechen, gerät Joey immer tiefer in die Fänge einer Gang, die nachts ihr Unwesen treibt ...  

Das Taschenbuch kostet 7,90 € und ist bei Amazon erhältlich. Für Kindle-Leser gibt es ihn zusätzlich als eBook für 2,99 € und Kindle-Unlimmited-Abonnenten (die Flatrate-Abo von Amazon für 9,99 € pro Monat) haben das Vergnügen, gratis in die humorvollen und spannenden Abenteuer des kleinen Esels abtauchen zu dürfen. 

Für diejenigen, die ihn noch nicht kennen, sei hier ein kurzer Ausschnitt präsentiert. Alle anderen dürfen ihn natürlich hier auch genießen. 

... Im Nu war es um Klausmüller geschehen. Er verlor sein Herz an dieses Hundewesen. Denn das hier war mit Abstand das süßeste Welpengesicht, das Klausmüller jemals gesehen hatte.
In der nächsten Sekunde wusste Klausmüller, dass auch er ein Herz gewonnen hatte. Denn der Kleine schleckte ihm liebevoll durchs Gesicht. Okay, das war jetzt eigentlich genauso ekelig wie bei Tessa. Aber der hier war ja sooo süüüß!
Klausmüller hörte die Stimmen von Klara und Joey.
„Klara!“, rief Klausmüller. „Hierher!“
Und tatsächlich fanden sie ihn.
„Der gehört mir.“ Klausmüller legte schon mal sein linkes Vorderbein um den Nacken des jungen Hundes und schaute zu Klara und Joey hoch. „Wir haben ein und dieselbe Größe. Wir gehören zusammen.“

Der Hund schlabberte Klausmüller durchs Gesicht und Klausmüller sagte: „Seht ihr!“
Ein seliges Klausmüller-Grinsen zeichnete sich ab und verschwand in dem Moment, in dem ihn der freudig wackelnde Hundepo umschmiss. Klausmüller lag am Waldboden und der Welpe sprang Klara und Joey entgegen. Allerdings kam er nicht richtig von der Stelle.
„Der ist festgebunden!“ Joey ging zum Baum und löste die Leine, während Klara sich neben Klausmüller hockte. Der Hund sauste auf Klara zu und übersäte sie mit Küssen.
Klausmüller stand auf und murmelte, dass er an der Erziehung noch etwas arbeiten müsse. Dann starrte er auf Joeys Arm.
„Ha!“, rief er. „Du warst das!“
„Ich war was?“
„Na, das fiese Monster, das Klara geschnappt hat! Den Beweisarm hast du noch an dir dran.“ Klausmüller deutete auf Joeys Arm.
„Tja“, meinte Joey. „Ich sollte euch erschrecken und ich würde mal sagen: Das ist mir gelungen.“ Er grinste.
Klara streichelte unterdessen den kleinen Hund.
„Der ist ja echt süß“, meinte sie. „Und noch so jung. Und dünn. Hier, fühl mal, Joey, man kann sämtliche Rippen spüren.“
Joey setzte sich und nahm den Kleinen auf seinen Schoß. „Den hat hier jemand ausgesetzt.“
„Echt? Meinst du?“, fragte Klara.
„Ich werde ihn mit nach Hause nehmen“, sagte Joey.
„Hallo? Alter? Welchen Teil der Aussage von ‚der gehört mir‘ hast du nicht verstanden?“ Klausmüller baute sich vor Joey auf. Er stellte sich auf die Hinterbeine und stemmte seine Vorderhufe in die Taille. Seine coole Sonnenbrille schob er vor die Augen. Joey blieb stumm.
„Ich hab ihn gefunden“, sagte Klausmüller.
„Und ich nehme ihn mit nach Hause.“ Joey setzte den Kleinen auf den Waldboden zurück und stand auf.
„Er gehört mir!“ Klausmüller brach seine lässige Haltung ab, stürzte nach vorne und biss in die Leine. Er zog den Hund ein Stückchen weg und machte Joey ein Angebot.
„Ich schenke dir Tessa“, sagte er.
„Tessa gehört Frau Greismann“, sagten Klara und Joey.
„Macht nix“, entgegnete Klausmüller. „Hat sie bestimmt schon vergessen. Ich kümmere mich um den Kleinen. Er liebt mich.“
Und tatsächlich stürmte der kleine Hund nun wieder auf Klausmüller zu und schleckte ihm durchs Gesicht. „Ich kann halt mit Hunden.“ Klausmüller zog die Mundwinkel auseinander. Die Leine baumelte noch zwischen seinen Zähnen.
„Kümmer du dich erst mal ordentlich um Emil“, meinte Joey.
„Wo ist Emil überhaupt?“ Klara schaute sich um.
Die Leine sauste aus Klausmüllers Maul zu Boden. Sein Grinsen gefror.

„Emil!“, rief er und drehte sich um sich selbst. „Emil! Oh mein Gott, Emil! Klara! Ruf Neumann und Wamsmann! Emil ist entführt worden! Die Gespensterjagd nimmt einen dramatischen Verlauf!“ ...

Ausschnitt aus "Klausmüller - Ein Esel als Gespenst, Kapitel "Gruselgang mit Überraschungen"

Ich wünsche euch viel Spaß und schicke Grüße!

Pebby Art