Freitag, 22. Mai 2015

Ein paar Gedanken zu Poppy J. Andersons Gelassenheit

Da habe ich doch gerade eine Kolumne von Poppy J. Anderson auf lesen.net entdeckt, die mich nun am nicht mehr ganz so frühen Freitagabend dazu bringt, selbst auch noch ein wenig nachzudenken und diese Denkergebnisse über die Tastatur laufen zu lassen.

Die sehr geschätzte Kollegin Poppy schreibt, dass sie – im Gegensatz zu früher – heutzutage, Dank ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin, vollkommen gelassen im Straßenverkehr und auch in sonstigen alltäglichen Bereichen geworden sei.

Denn: Schreiben ist entspannender als Yoga!

Das ist ja toll!, dachte ich. Denn ich schreibe ja auch.
Daraus folgt:
Ich bin der ruhende Pol in unserer stürmischen Familie, bin ausgeglichen, zufrieden und besonnen … Ommm.

Leider kam gerade über diese ergreifende, mich gedanklich beschäftigende Erkenntnis, meine Jüngste in mein Arbeitszimmer gestürmt und ZACK, waren meine tiefgehenden Gedankengänge unterbrochen.

Mein Drehstuhl rollte bedrohlich in Richtung meines Kindes, mein Brustkorb plusterte sich auf und meiner Kehle entfuhr mein Übliches: „W A S   I S T???“

Tja, das war’s dann wohl mit der Erkenntnis, dass Schreiben so entspannend ist wie Yoga. Vielleicht fehlt einfach noch eine klitzekleine Kleinigkeit bei meinem Schreibprozess. Und diese Kleinigkeit hindert mich, genauso entspannt den Tag zu genießen wie Poppy J. Anderson.
Vielleicht ist das Schreiben erst dann so entspannend wie Yoga, wenn es von dem kleinen Adjektiv „erfolgreich“ begleitet wird, wenn man jede Woche über dreißig Stunden am PC verbracht hat und anschließend sogar noch Geld auf dem Konto hat. Ja, ich glaube, dann darf meine Jüngste mich auch ruhig mal wieder beim Schreiben stören und ich werde ganz gelassen fragen: „Meine Süße, wollen wir jetzt erst zusammen ein Eis essen gehen?“

Bis dahin schreibe ich einfach weiter, kriege ab und zu Tobsuchtsanfälle und mache Yoga.



Und euch wünsche ich ein tolles, entspanntes Pfingstwochenende. Genießt es, esst ein Eis und lasst euch von der Sonne verwöhnen (und WEHE sie scheint nicht ordentlich!).

Und schreibt ruhig ein bisschen, denn im Grunde bin ich schon Poppys Meinung. Schreiben entspannt. Der Schreibprozess selbst kann einen wegtragen in andere Gedankenwelten und zu einem sogenannten „writer’s flow“ führen – und das ist total cool und kleine Glückshormone kommen jetzt noch vorbei und breiten sich aus und dann ist Schreiben richtig klasse.

Und bei manchen reicht der Flow anschließend bis zum Straßenverkehr. Ich arbeite noch dran.
Viele liebe Grüße

Eure Pebby 

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